
BI at Berlin Design Week 2025
Punk & Participation
Kommunikationsdesign im Dialog mit den Herausforderungen unserer Zeit
Welche Chancen sehen junge Kommunikationsdesigner*innen, um einen Dialog über die Herausforderungen unseres Zeitgeistes zu ermöglichen? Und wie kann Design komplexe Probleme hinterfragen und Erzählungen schaffen, die ihre tieferliegenden Ursachen sichtbar machen?
„Punk & Participation“ nutzt Forschung für und durch Design, um Einblicke darin zu gewinnen, wie Storytelling Gespräche anregen und relevante Themen für eine junge Designgeneration beleuchten kann. Die behandelten Themen reichen von sehr persönlichen Erfahrungen – etwa der Förderung irreführender Körperbilder bei jungen Frauen – bis hin zu komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Kampf gegen Fake News in zunehmend autoritären Systemen.
Die prototypischen Antworten (und die neu aufgeworfenen Fragen) zeigen eine große Bandbreite an Ergebnissen – von physischen Installationen bis hin zu virtuellen Erlebnissen. Alle Projekte forderten die studentischen Forscher*innen dazu heraus, die Elemente von Punk – verstanden als leidenschaftlicher Protest – und Partizipation – als Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe – neu zu denken und in ihre Arbeit zu integrieren.
„Punk & Participation“ findet parallel zu den Ausstellungen „A Seat at the Table“ und „Constructive Contingencies“ auf dem Campus der International University of Applied Sciences Berlin statt.
A Seat at The Table!
Wie können ländliche und urbane Räume – physisch wie virtuell – gestaltet werden, um demokratische Gemeinschaften zu fördern?
Wie lässt sich Demokratie räumlich verkörpern? Die Ausstellung untersucht die Prinzipien demokratischer Gestaltung und stellt Fragen wie: Wer gestaltet? Für wen? Und wie kann sichergestellt werden, dass Räume und Orte zugänglich, inklusiv und repräsentativ für vielfältige Stimmen sind?
„A Seat at the Table!“ nähert sich diesem Thema mit einem multidisziplinären Ansatz – durch die Verbindung von Grafikdesign, Architektur und Innenarchitektur – und arbeitet mit in Berlin und Brandenburg ansässigen Organisationen sowie lokalen Initiativen zusammen, die marginalisierte Gruppen vertreten – darunter sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Gemeinschaften.
Diese Ausstellung handelt von Macht – ihrer Präsenz, ihrer Abwesenheit und ihrer Verteilung. Sie handelt von Raum – im physischen wie im metaphorischen Sinn – und den Barrieren, die wir darin schaffen. Der Tisch ist eine Metapher: für Versammlung, Verhandlung, Inklusion, aber auch für Ausschluss. Die räumlichen und visuellen Auseinandersetzungen, die in dieser Ausstellung zusammengeführt wurden, stellen sich diesen Widersprüchen. A Seat at the Table! ist eine Einladung. Zum Umdenken. Zum Neugestalten. Zum Wiederaufbauen. Sie erinnert uns daran, dass Tische nicht neutral sind – sie werden erschaffen, ebenso wie die Systeme, die sie repräsentieren, und sie verfolgen eine Absicht.
Wem wirst du einen Platz freimachen?
Constructive Contingencies
Kubanische Architektur jenseits der Zwänge der Konformität
Diese Ausstellung rückt die Widerstandsfähigkeit unabhängiger Architekturpraxen in Kuba in den Fokus, die sich als Reaktion auf rechtliche, wirtschaftliche und soziopolitische Herausforderungen entwickelt haben.
Im Jahr 2021 verabschiedete die kubanische Regierung ein Gesetz, das ausschließlich staatlich geförderte Architektur offiziell anerkennt – und damit ein Jahrzehnt der rechtlichen Grauzone („A-Legalität“) beendete. Trotz dieser Einschränkung setzen einige unabhängige Architekt*innen ihre Arbeit fort.
Die im Jahr 2024 an der Berlin International durchgeführte Forschung umfasste Feldstudien in Kuba – darunter Ortsbegehungen, Interviews und das Sammeln von Artikeln – mit dem Ziel, den Zustand unabhängiger Architektur von 1952 bis heute zu untersuchen.
Die Ausstellung verleiht oft überhörten Stimmen Gehör und präsentiert eine neue Generation kubanischer Architekt*innen, deren innovative Ansätze dominante architektonische Narrative herausfordern.