
Forschungskolloquium mit Deniz Y. Baumeister
Am Mittwoch, den 13. April findet zwischen 11:00 und 12:30 Uhr das zweite Forschungskolloquium des Sommersemesters 2022 statt. Unser Gast, Deniz Yatagan Baumeister, wird einen Einblick in ihr aktuelles Forschungsprojekt geben. Der Titel des Vortrags lautet: "Social and Private Places of Children after Migratory Experiences". Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Das Forschungskolloquium findet in einem hybriden Format, auf dem Campus am Salzufer 6, 10587 Berlin in Studio 1, und via Zoom statt.
Unten finden Sie die Details für die Teilnahme über ZOOM.
Klicken Sie hier, um online an dem Forschungskolloquium teilzunehmen.
Studierende aller Fachrichtungen sind herzlich eingeladen, an einem interdisziplinären Austausch teilzunehmen. Lasst euch inspirieren und lernt neue Perspektiven kennen!
Über das Projekt: “Social and Private Places of Children after Migratory Experiences”
von Deniz Yatagan Baumeister
Jedes Jahr sind Hunderte von Millionen von Migranten auf Wanderschaft.
Meine Forschung zielt darauf ab, die Auswirkungen der Migration auf die privaten und sozialen Orte der Kinder zu verstehen, um herauszufinden, welche Arten von Orten sie verlieren oder ihnen fehlen und wie sie dies kompensieren. Ich betrachtete die Rolle von Kultur und Umwelt in diesem Prozess und untersuchte, wie die anfängliche Migrationserfahrung und die Kultur der Vorfahren die Orte der nachfolgenden Generationen beeinflussen können.
Für diese qualitative Forschung habe ich 34 Personen aus verschiedenen Migrantengenerationen befragt. Die ausführlichen Interviews ermöglichten ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Kindern und ihren Orten sowie der Wünsche und Bedürfnisse von Migrantenkindern in städtischen Gebieten.
Zusätzlich führte ich drei Fallstudien in Schulen und einer Kindertagesstätte durch, um die Ergebnisse der Interviews durch die Beobachtung des Verhaltens der Kinder zu validieren, das mit Hilfe von Verhaltens-Kartierung analysiert wurde. Die Untersuchung zeigte, dass die Migration vor allem die privaten Räume der Kinder betraf: Die Kinder verloren ihre gewohnten Freiräume im Freien, und kulturelle Unterschiede sowie der Wechsel vom Land- zum Stadtleben hinderten sie daran, einen Ersatz zu finden. Die Ergebnisse zeigen auch, dass diese Probleme über Generationen hinweg fortbestehen. Die Ergebnisse deuten auf räumliche Merkmale und Orte hin, die Kindern mit und ohne Migrationshintergrund mehr Möglichkeiten für die Schaffung privater Orte bieten können. Die Forschung vermittelt ein Verständnis für die Einflüsse von Kultur und Umwelt auf die Orte von Kindern und kann bei der Gestaltung von Räumen für Kinder in einem interkulturellen Umfeld helfen.