Forschungskolloquium mit Aileen Iverson-Radtke
Am Mittwoch, den 22. Mai um 11:00 Uhr, findet das dritte Forschungskolloquium des Frühjahrssemesters 2024 statt. Unser Gast, Aileen Iverson-Radtke von der Air - Architecture, wird einen Vortrag mit dem Titel "Cybermodeling Accessing Active Computational Matter" halten.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Der Vortrag findet auf dem Campus am Salzufer 6, 10587 Berlin, im Studio 3 statt.
Wir laden Studierende aller Fachrichtungen herzlich ein, an diesem fächerübergreifenden Austausch teilzunehmen. Lassen Sie sich inspirieren und nehmen Sie neue Perspektiven ein!
Über den Vortrag
Die Cybermodeling-Forschung nutzt die Elektronik, um eine Brücke zwischen digitalen und analogen Bereichen zu schlagen. Bei dieser Forschung werden analoge Modelle mit elektronischen Schaltkreisen ausgestattet, und Mikrosensoren werden zu intelligenten Cyborgs, die als Schnittstelle zur digitalen Modellierung dienen und Maus und Tastatur ersetzen. Cybermodelle verbinden das Digitale mit dem Analogen, das Virtuelle mit dem Realen und existieren teilweise in jeder Umgebung. Mikrosensoren in Cybermodellen nehmen die Umgebungsdaten und manuellen Manipulationen des analogen Modells auf und übermitteln sie. Auf diese Weise können sich die digitalen Avatare mit den manuellen Eingriffen des Designers verbinden und auf die örtlichen Gegebenheiten vor Ort reagieren. Aus architektonischer Sicht verbindet die Cyber-Modellierung digitale Modelle mit ihren unmittelbaren Standortbedingungen. Was dann passiert, ist unerwartet, desorientierend, überraschend und erstaunlich.
Durch die elektronische Verbindung von digitaler Materie (Netz, Oberfläche, B-Spline usw.) mit dynamischen räumlichen Kräften und atmosphärischen Bedingungen in Echtzeit wird die digitale Materie so animiert, dass ein "lebendiges" digitales Designobjekt entsteht. So wird der Entwurfsprozess, der mit lebenden Subjekten arbeitet, zu einem Dialog und einer Verhandlung zwischen dem Architekten und dem Modell, da letzteres die Bedingungen seiner Entstehung (Kräfte vor Ort und manuelle Manipulation) durch die Eigenschaften seiner analog-digitalen materiellen Natur steuert.
Das Ziel der Cybermodellierung besteht darin, die internen Eigenschaften der digitalen Materie zu aktivieren, so dass die Medien, mit denen wir modellieren, ihre eigenen abweichenden Tendenzen haben. Cybermodeling-Forschung gibt es nicht, aber sie entsteht durch ihre Aktivierung in verschiedenen Labors, Workshops und Seminaren mit Gruppen von digital unerschrockenen Forschern.